Das Buch „Oje, ich wachse! Von den 10 „Sprüngen“ in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können“ von Hetty van de Rijt (Autor) und Frans X. Plooij (Autor) wird von vielen Müttern empfohlen. So auch mir. Ich besorgte es mir als der Zwerg an die 10 – 11 Monate alt war. Dabei dachte mir:
„He klasse! Jeder schwärmt davon, JETZT kann ich gewiss ALLES deuten“
Natürlich, wie ihr euch sicher schon denkt, kam es anderes als gedacht. Das Buch liegt artig neben meinem Schreibtisch. Ich habe nur einmal reingesehen um mir die Tabelle mit den Sprüngen anzusehen – das wars.
Das Buch ist sicherlich total klasse vom lesen her, nur habe ich generell wenig Zeit dazu wenn der Zwerg wach ist um mich ausrechend dafür konzentrieren zu können. Wenn er dann schläft, mach ich dann lieber Dinge die entspannen oder verbringe die Zeit mit meinem Freund. – Zeit zu zweit hat man mit Kind ja selten und muss man nutzen wenn man eine Beziehung intakt halten will.
Mein Resümee zu diesem Buch ist, dass ich es gar nicht gebraucht hätte. Denn wenn der Kleine mal eine besondere Phase hat, denke ich gewiss nicht an das Buch, dass ich dort nachsehen kann. „Was hat er nun? Ist das eine Phase? ist das gerechtfertigt, ist es normal?“ Ich finde, als Eltern macht man sich sowieso genug Sorgen ob den alles passt. Das Buch zeigt zwar auf: Es ist vollkommen normal wenn Kinder in ihren Entwicklungsschüben unruhiger sind, aber es zeigt auch, dass Eltern wieder die Bestätigung brauchen ob alles in Ordnung ist. Besser wäre es auf die innere Stimme zu hören. Das Kind zu beobachten „Zu welcher Zeit ist es so? Was war bevor es so war? Braucht es etwas?“ Wenn man sein Kind beobachtet, mit ihm spielt und Zeit verbringt kann man seine Signale sehr gut deuten. Ich weiß dann auch, dass es zuviele neue Eindrucke erlebt hat (z.B. in einem Einkaufszentrum) oder eine neue Person kennen gelernt hat (z.B. die Großtante) oder auch ein neues Geschehnis erlebte (erstmal woanders geschlafen, Kindergarten, …) Dies wurde sogar von der Natur so eingerichtet. Denn wenn ein Kind das Signal „Hunger“ sendet und die Mutter oder der Vater verstehen es nicht sofort, sendet es ein anderes Signal für „Hunger“, dieses kann man dann sofort erkennen.
Wenn ich jedoch nicht auf mein Kind achte – bitte nicht falsch verstehen nun – und nicht zuviel auf andere höre oder lese interpretiere ich die Signale nicht falsch bzw weiß spätestens beim zweiten Mal um was es im Moment geht.
Wen nervte es nicht, als die kleinen noch Säuglinge waren und kaum quietschte es hieß es „Hat sicher hunger, will sicher den Busen“. Es stimmte vielleicht oft, jedoch auch nicht immer. Manchmal wollte das Kind ja auch nur wieder in die Arme der Mutter.
Es ist auch normal, dass Kinder bei Entwicklungsschüben quengeliger sind, einem mehr Nerven abverlangen und das Leben etwas anstrengender macht. Jedoch ist es ja für das Kind auch nicht einfach wenn sich in ihrer kleinen Welt ein Stückchen mehr auftut, sie wieder ein neues Verständnis entwickeln oder ein neuer Zahn durchbricht. Das was sie dann mehr brauchen und was man ihnen auch geben sollte ist der Halt. Zu zeigen „Ich bin für dich da. Ich kann dich verstehen.“ Es in den Arm schließen und küssen auch wenn man erneut eine ins Gesicht gepatscht kriegt. – Denn man sollte sich auch bewusst sein, dass sich ein Kind noch mit nichts anderem als mit schreien und hauen Ausdrücken kann wenn es unzufrieden ist oder Schmerzen hat.
Wenn ihr diese Sicherheit braucht – was auch normal ist – dann kauft euch das Buch. Es ist nett und irgendwann werd ich es sicher auch lesen, jedoch rate ich auch noch dazu:
Hört auf euer Inneres! Heutzutage wird das permanent unterdrückt und abgetan und ich finde das nicht richtig.